Pfotentick Hundeblog

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Single-Tage in der Mehrhundehaltung. Oder: Warum es gut tut, auch mal allein zu sein

Ihr wundert Euch, wie ich das meine? Es soll gut tun allein zu sein? Es ist doch gerade schön nicht allein zu sein. Ich meine: Ein Tag allein ohne den zweiten Hund, in unserem Fall Summer. Natürlich ist es schön, wenn das "Rudel" immer zusammen ist. Aber heute war wieder mal ein Finja-Tag. An diesen Tagen begleitet Summer Daniel in die Agentur und mischt dort alle auf. Finja bleibt den Tag über allein bei mir.

Anfangs eher aus organisatorischen Gründen, haben wir schnell bemerkt, dass es sinnvoll ist, diese Situation hin und wieder bewusst zu erzeugen. Finja genießt es total, meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen und auch mal ihre Ruhe vor Wirbelwind Summer zu haben. Die zwei sind ein super Team und lieben sich, aber mal einen Tag Pause genießen beide.

Wenn Ihr mehrere Hunde habt, wisst Ihr, dass es dabei ganz unterschiedliche Charaktere gibt, die sich mit der Zeit irgendwie arrangieren. Summer ist zum Beispiel sehr fordernd und prescht oft nach vorne. Bekommt Finja Aufmerksamkeit, ist Summer meist nicht weit und fordert diese ebenfalls ein. Selbst wenn wir nicht auf Summers Offerten eingehen, steckt Finja dann oft von sich aus zurück, denn das ist ihr Charakter. Wenn es ihr zu "wuselig" wird, weil Summer aufdreht, sucht sie sich ein ruhiges Plätzchen. Natürlich versucht man als Halter mit mehreren Hunden in einem Haushalt immer irgendwie allen gleichsam gerecht zu werden, aber wenn man es mal aus etwas Distanz betrachtet, ist dies nicht immer möglich. 

Daher gibt es nun bei uns Tage, in denen ganz bewusst auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Hundes eingegangen werden. Dabei ist es vor allem Finja, für die diese Tage etwas ganz Besonderes sind, daher nennen wir sie auch "Finja-Tage".

Summer ist zufrieden einfach dabei zu sein. Sie fährt gerne mit Daniel in die Agentur. Sie liebt es, typisch Labrador, wenn sie dort zwischendurch von den Kollegen bespaßt wird, wenn man sie zum Toben auffordert und wenn sie das ein oder andere Extra-Leckerchen bekommt. Die Mitarbeiter kennen Summer und freuen sich über ihren Besuch.

Für Finja ist dieses Agenturleben zu aufregend. Tiefgarage, glatte Böden, enge Treppen oder Aufzugfahren, so viele Leute, die sich für sie interessieren, da kommt sie einfach nicht zur Ruhe. Während Summer zwischen den Spieleinheiten schnarchend mitten im Großraumbüro liegt, merkt man Finja an, dass sie die Situation stresst.

Daher ist für uns klar, dass Summer hin und wieder der Agenturhund sein darf und Finja dann bei mir bleibt. Das sind dann unsere Finja-Tage. Und wie diese Tage aussehen beschreibe ich jetzt.

Jeder Finja-Tag ist anders, denn klar, ich habe nicht den ganzen Tag nur für sie Zeit. Arbeit und Studium gibt es an diesen Tagen ja auch. Es geht also keinesfalls darum, den Hund rund um die Uhr zu bespaßen und beschäftigen. Die Tage sehen vom Grundsatz gar nicht so anders aus, als normale Tage. Nur dass ich an der ein oder anderen Stelle, wo ich sonst Finjas und Summers Interessen unter einen Hut bringen würde, eben keine Kompromisse eingehen muss.

Heute Morgen gab es eine herrliche Runde am Rhein mit Hunny, einer ihrer besten Hundefreundinnen. Da genießt sie es schon, wenn sie ganz alleine mit ihr spielen kann und Summer mal nicht dazwischen springt. Wer uns auf Snapchat »loveoflabradors« folgt, sieht dass wir einige Hunde getroffen haben und ordentlich Action angesagt war.

Zuhause angekommen, gab es erst mal Futter. Denn der Hunger ist nach so einer aufregenden Runde natürlich besonders groß.

Beim Labbi ist der Hunger zwar nach dem Frühstück gefühlt genau so groß wie vor dem Frühstück, aber theoretisch sollte es für die nächsten Stunden reichen.

Und dann kam das Futterkoma – es wurde tief und fest geschlafen. Finja hätte es so schön ausnutzen können, dass sie das Hundebett für sich alleine hat. Aber nein, es wurde sich an den Rand der riesigen Kudde gelegt. So hätten auf jeden Fall noch drei weitere Hunde reingepasst.

Danach gab es für Finja ein Stück Dörrfleisch. Auch das kann sie eher genießen, wenn sie alleine ist. Denn wenn Summer auch zuhause ist, haben die beiden wohl eine Wette laufen, wer schneller auffressen kann. Nicht zu selten wird dann das letzte Stück heruntergeschlungen »und das obwohl die zwei bei Fressen schon räumlich getrennt werden«.

Darf ich jetzt? Bitte, bitte!

Yam, yam, yam

Das war viel zu wenig!

Anschließend wurde gekuschelt und geschlafen »natürlich nur Finja, ich muss ja arbeiten...«. Finja und Summer lieben es beide, auf Kissen im Körbchen zu liegen. Ihr Körbchen hat zwar extra einen erhöhten Rand um den Kopf darauf abzulegen, aber so ein Kissen ist natürlich noch gemütlicher. Wie war das doch gleich mit der Prinzessin auf der Erbse?

Ausgeruht konnte es weiter gehen: Spielen und Schnüffeln war angesagt! Wenn Summer da ist, wollen natürlich beide immer genau das haben, was der andere hat. Heute hatte Finja alles für sich alleine und musste keine Angst haben dass Summer ihr etwas abnimmt.

Spielen???

Ich bring es Dir

Noch ne Runde?

Das mit dem Werfen üben wir aber nochmal Frauchen!

Ich kann sie schon riechen

Da ist ein Leckerli

Finja und ich haben die Zeit alleine genossen, aber wir freuen uns schon wieder auf unsere Summer. Denn mit ihr kann man auch wunderbar rennen, spielen und kuscheln. Trotzdem werden wir diese "Tradition" beibehalten, denn es stärkt die Bindung und das Selbstbewusstsein von beiden Hunden.

Wie ist das bei Euch? Habt ihr auch mehrere Hunde? Wie bringt ihr die unterschiedlichen Ansprüche und Charaktere unter einen Hut? Was sind eure Tricks in der Mehrhundehaltung?


Über Loveoflabradors

Loveoflabradors ist der Bereich in dem wir Euch am Leben mit unseren beiden Labradoren Finja & Summer teilhaben lassen. Gestartet auf Instagram machen die beiden nun auch den Blog und unseren Facebook-Account unsicher. Sie sind der Grund für unseren "Pfotentick" und dafür, dass es diese Seite gibt.